Wildkräuter

Der Frühling ist da und überall grünt und blüht es. Auch im Garten und in Feld und Wald. Wie wäre es, bei einem Spaziergang frische Wildkräuter zu sammeln und zu leckeren Gerichten zu verarbeiten? Wir stellen Euch dabei 5 leckere Wildkräuter vor, die jeder kennt und so mancher auch im Garten findet.

Solltet Ihr bei Euren Spaziergängen sammeln, so sammelt bitte nur das, was Ihr hundertprozentig kennt. Lasst auch noch etwas stehen, damit im nächsten Jahr dort auch noch etwas wächst. Ist nur eine Pflanze einer Art zu sehen, dann lasst sie bitte stehen, damit sie sich vermehren kann. Sammelt nicht an Hundespazierwegen. So gründlich kann man die Kräuter gar nicht waschen.

Wichtig ist auch ein ausreichender Schutz vor Zecken. In FSME gefährdeten Gebieten bitte auch an eine FSME Impfung denken.

Brennnessel

Man findet die Brennnessel in unserer Gegend überall, ob im Garten oder im Wald oder aber am Wegrand. Jeder, der mit ihr einmal in Kontakt gekommen ist, wird sie wiedererkennen. Berührt man die Brennnesselpflanze, dann brechen die Brennhaare. Diese stechen wie eine Mikrokanüle in die Haut und setzen Stoffe frei, die die Haut reizen und zur Quaddelbildung führen.

Von der Pflanze werden in der Regel nur die oberen vier, jungen Brennnesselblätter verwendet. Sie sind noch zart und haben besonders viele Nährstoffe und Vitamine.

Man kann die jungen Blätter wie Spinat weiterverarbeiten oder auch mit einer leichten Vinaigrette roh im Salat essen. Lecker ist es auch, die Kartoffelsuppe mit einer Handvoll Brennnesselspitzen zu verfeinern.

Löwenzahn

Auch Löwenzahn ist fast in jedem Garten und auf jeder Wiese zu finden. Sie sind schon von weitem anhand ihrer charakteristischen leuchtend gelben Blüten zu erkennen. Die gezackten Blätter ähneln einem Raubtiergebiss. Daher auch ihr Name. Jetzt im Frühling schmecken die zarten Blätter besonders gut. Sie sind reich an Bitterstoffen, Flavonoiden, Kalium, Magnesium und Vitamin C. Und auch die Blüten sind besonders dekorativ auf jedem Wildkräutersalat. Weitere Infos zu Löwenzahn und Rezepte findest du hier.

Gänseblümchen

Gänseblümchen kennt sicher jeder. Man findet sie im Rasen und auch auf Wiesen. Außer den Blüten kann man auch die Blätter verwenden. Gänseblümchen sind besonders reich an Mineralstoffen und Vitamin A und C. Die Blätter und Blüten sind sehr mild und lecker. Außer zu Salaten und zur Deko kann man Gänseblümchen auch zusammen mit Vanille zu einem leckeren Quark verarbeiten.

Giersch

Giersch wächst fast überall, besonders gut im Halbschatten unter Bäumen und Sträuchern. Hat sich Giersch erst einmal im Garten angesiedelt, wird man ihn nicht wieder los. Der Stängel ist dreieckig, die Blätter dreiteilig und die Teilblätter zwei- bis dreiblättrig. Diese 3 x 3 x 3 er Regel kann man sich leicht merken. Im Giersch sind besonders viel Vitamin A und C enthalten. Außerdem findet man ätherische Öle, Bitterstoffe und Flavonoide. Die zarten, jungen Blätter schmecken meiner Meinung nach am besten, der Geschmack der älteren Blätter ist intensiver. Giersch eignet sich sehr gut für Salate.

Sauerampfer

Sauerampfer ist überall in den Wiesen zu finden. Die untersten Blätter sind länglich-lanzettlich, die Blätter am Stängel eher pfeilförmig und mit dem Stängel verwachsen. Sauerampfer enthält viel Vitamin C und auch Oxalat. Deshalb sollte man Sauerampfer nur bis Mitte Juni ernten, danach wird der Oxalatgehalt zu hoch. Wegen seines säuerlichen Geschmacks eignet sich der Sauerampfer gut für Salate. In Frankreich wird er traditionell zu einer leckeren Suppe verarbeitet.

Und hier noch einige Rezepte:

Wildkräutersuppe

  • 1 Handvoll Brennnessel
  • 1 Handvoll Giersch
  • 1 Handvoll Löwenzahnblätter
  • Etwas Liebstöckel
  • 3 Esslöffel Öl
  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 2 Esslöffel Mehl
  • 1 Liter Gemüsebrühe
  • Salz und Pfeffer
  • ½ Becher Sahne oder Schmand oder vegane Alternative

Für die Deko ein paar Gänseblümchen

Die Kräuter waschen und klein schneiden. Knoblauch und Zwiebel klein hacken und im Öl glasig andünsten. Mehl dazugeben und verrühren. Gemüsebrühe und Wildkräuter zufügen. Kurz aufkochen und ca. 10 Minuten köcheln lassen. Dann pürieren und mit Gewürzen abschmecken. Sahne oder vegane Alternative einrühren und noch einmal schaumig aufschlagen. Vor dem Servieren mit Gänseblümchen dekorieren.

Wildkräutersalat

  • 1 Handvoll Löwenzahnblätter
  • 1 Handvoll Sauerampfer
  • 1 Handvoll Giersch
  • 1 Handvoll Gänseblümchen
  • 2 Esslöffel Wildkräuteröl
  • 1 Esslöffel Obstessig
  • 1 Teelöffel Dijonsenf
  • 1 kleine Schalotte, fein gewürfelt
  • 1 Spritzer Ahornsirup
  • 1 Esslöffel frisch gehackte Gartenkräuter z.B. Petersilie, Schnittlauch, Thymian….
  • Salz und Pfeffer

Kräuter gründlich waschen und vorsichtig mit Küchenpapier trocken tupfen. Löwenzahnblätter grob schneiden. Sauerampfer und Giersch von den Stielen befreien. Gänseblümchen vorsichtig von den Stielen befreien und säubern. Aus Öl, Essig und den anderen Zutaten eine klassische Vinaigrette herstellen. Wildkräuter darin vermischen und Gänseblümchen darüber streuen.

 

Giersch-Pesto

  • 100g Giersch
  • 3-6 Knoblauchzehen je nach Geschmack
  • 100 g geriebener Parmesan
  • 200-250 ml Olivenöl
  • 75g Pinienkerne oder Walnüsse
  • Salz und Pfeffer

Giersch waschen und trocken schütteln. Knoblauch abziehen und zusammen mit dem Giersch fein hacken. Pinienkerne anrösten und ebenfalls gut zerkleinern. Alle Zutaten mit dem Parmesan mischen und das Olivenöl nach und nach unterrühren, bis alles gut vermengt ist. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Das Pesto in ein Schraubdeckelglas geben, evtl. mit übrig gebliebenem Öl bedecken und dicht verschlossen im Kühlschrank aufbewahren. Schmeckt gut zu Pasta.

Guten Appetit

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