Allergien

bei Säuglingen und Kindern

Allergien bei Säuglingen und Kindern

Allergien bei Säuglingen und Kindern

Allergien sind Überempfindlichkeitsreaktionen des Immunsystems gegen eigentlich ungefährliche Stoffe (Allergene).

Nach dem ersten Kontakt, der sogenannten Sensibilisierung, kann es beim nächsten Kontakt mit dem Allergen zu einer allergischen Reaktion kommen.

Für eine Sensibilisierung reicht es aus, wenn winzige Mengen des Allergens über das Blut, die Haut, die Atemwege oder den Magen-Darm-Trakt aufgenommen werden. Das Immunsystem
bildet Antikörper, die sich an sogenannte Mastzellen binden, die besonders häufig in den Schleimhäuten der Atemwege, des Verdauungstraktes und auch in der Haut vorkommen.

Kommt es nun zu einem erneuten Kontakt mit dem Allergen, wird es an die Antikörper gebunden, die sich an der Oberfläche der Mastzellen befinden. Die Mastzellen werden zu einer Ausschüttung von Histamin und Prostaglandinen angeregt. Durch diese an sich sinnvolle Reaktion des Körpers, mit der er sich normalerweise gegen Krankheitserreger wehrt, wird nun eine allergische Reaktion verursacht. Symptome können sehr vielfältig sein: Juckreiz, Hautrötung, Schnupfen, tränende Augen, Atemnot, Urtikaria, Bauchschmerzen, Durchfall.

Vier Typen von Überempfindlichkeitsreaktionen

Man unterscheidet vier Typen von Überempfindlichkeitsreaktionen, wobei die meisten Allergien im Kindesalter Typ I Allergien sind.

Normalerweise bleiben die Reaktionen lokal begrenzt. Es kann aber auch zu einer generalisierten allergischen Typ I Reaktion in Form eines anaphylaktischen Schocks kommen, die lebensgefährlich werden kann. Meist werden anaphylaktische Reaktionen durch Insektengift oder Nahrungsmittel ausgelöst. In solch einem Fall sofort den Notarzt und den Rettungswagen rufen ( Tel.112).

Am häufigsten sind Allergien gegen pflanzliche und tierische Eiweiße.

Je nachdem, wodurch die allergische Reaktion ausgelöst wird, spricht man von einer:

  • Lebensmittelallergie
  • Kontaktallergie
  • Insektengiftallergie
  • Inhalationsallergie
  • Arzneimittelallergie

 

Allergien haben in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Auch im Kindesalter gehören sie inzwischen zu den häufigsten chronischen Erkrankungen. Besonders gefährdet sind Kinder,
deren Eltern ebenfalls unter Allergien leiden.

Wenn Sie den Verdacht haben, Ihr Kind könnte an einer Allergie leiden, sprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin oder Ihrem Kinderarzt.

Der Kinderarzt bzw. die Kinderärztin wird zunächst ein ausführliches Anamnesegespräch führen. Eine Standardmethode zum Nachweis von Typ I Allergien ist der Pricktest, ein Hauttest. Zudem gibt es die Möglichkeit eines Labortests, der spezifische IgE- Antikörper nachweist.
Ein Provokationstest wird nur nach strenger Indikationsstellung durchgeführt.

Der wichtigste therapeutische Grundsatz ist die Allergenkarenz.

Symptomatisch werden Antihistaminika wie Cetirizin, Desloratidin, Dimetinden, Levocabastin oder Azelastin durch die Kinderärzte eingesetzt. Auch Glukokortikoide und Antileukotriene wie Montelukast werden zur symptomatischen Therapie verwendet.

Die einzige kausale Therapie ist die Hyposensibilisierung(spezifische Immuntherapie = SIT). Die ist bei Pollen-, Hausstaub- und Insektengiftallergien gut wirksam. Über 3-5 Jahre bekommt der Allergiker das Allergen in steigender Dosierung appliziert, um den Körper an das Allergen zu gewöhnen und somit eine Toleranz herbeizuführen. Je früher die SIT begonnen wird ( frühestens ab einem Alter von 3-5 Jahren), desto besser die Wirksamkeit.

Bei Hausstaubmilben hilft auch ein Encasing von Matratzen.

 

Um Allergien bei Kindern vorzubeugen, gibt es einige Präventionsmöglichkeiten:

  • Stillen bis einschließlich 4. Monat, bzw. Verwendung von HA – Babynahrung
  • Vermeidung von Tabakrauch und Schimmel in der kindlichen Umgebung
  • ausgewogene Ernährung im 1. Lebensjahr, schrittweise Einführung der Beikost
  • Vermeidung von Übergewicht
  • Durchführung der Schutzimpfungen nach STIKO
  • keine übertrieben saubere Umgebung

 

Haben Sie weitere Fragen?

Dann sprechen Sie uns an!

 

Familienfreundliche Apotheken

 

Geschrieben von Ingrid Kramer, Apothekerin // Engelbert Apotheke

 

 

 

 

 

 

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